Gedichte » Träume

Zauber der Nacht

Der Tag warf schwere Schatten
im Traum in dunkle Nacht:
Chimären, Alben, Ratten
haben mir Angst gemacht.

Und aus gespaltnen Decken
quoll grüner Schleim heraus,
gleichsam aus tausend Ecken
Kakerlaken, welch ein Graus.

Es kroch aus den Latrinen
ein endlos’ Würmerheer,
Ich irrte durch Ruinen,
fand keinen Ausgang mehr.

Dann unter meinen Sohlen
der Boden öffnet sich –
“Will mich der Teufel holen ?
Hilfe … ich fürchte mich !“

Still ward ’s, als hätten Elfen
im Traum mich sanft geküsst,
als wollten sie mir helfen,
dass ich nicht weinen müsst.

Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
und unter mir erkannte,
ich manches liebe Haus.

Ich schwebte über Bäumen
gar federleicht und sacht …
bis ich aus meinen Träumen
bin nass geschwitzt erwacht.

© whp

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