Noch schlafen die Blumen und träumen so friedlich zu nächtlicher Stund‘ – es flüstert der Wind in den Bäumen, als hätte er nichts zu versäumen – kaum regt sich ’s am heimischen Grund.
Noch stehen am Himmel die Sterne in zärtlich flimmernder Pracht; doch dämmert es schon in der Ferne – es schwindet der Mond als Laterne aus dieser wohl endenden Nacht.
Noch liegen die Nebel wie Schleier auf Feldern, Wiesen und Wald; doch nehmen schon über dem Weiher – dort drüben, beim Hofe des Meier – die zartesten Dünste Gestalt.
Noch locken mit zaghaftem Sange die Amseln den Morgen hervor; doch recken die Blumen schon bange die Köpfchen hoch und nicht lange, da steiget ein Leuchten Empor ...
Da hüllt sich der Himmel in zarten, lieblich rot schimmerndem Hauch; viel Tausende Wesen erwarten die strahlende Sonne im Garten – bald Schatten – hinter dem Strauch.
ein sehr schönes Gedicht, habe in den ersten Strophen geschwelgt, war dann von der fünften enttäuscht.
Die letzte Strophe hält nicht, was die ersten vier versprechen. Der ständige Beginn mit "Noch" ist auch nicht schön, wirkt eher störend. Chronologisch sollte die zweite wohl vor der ersten Strophe kommen. Nebel entsteht erst im Morgengrauen, daher die dritte nach der vierten. Aber die fünfte sollte ein Erleben des Natur erwachens sein.