Riskiere es, Dich selbst genug zu achten. Und wenn Dich and´re auch für dumm erklären, ihr Trügen wird nur weiter Leid gebären, in dem sie Dich für Ehrlichkeit verlachten.
Sie ließen ihre Werte längst entmachten, von ungerechten Taten sich zu nähren. Ein Irrelaufen durch die Lügensphären, in denen selbst sie sich um Achtung brachten.
Betrüger schaden sich. Sie müssen bangen, ein and´rer deckt ihr Täuschen auf beizeiten. Und wo sie flüchten, ihren Trug zu pflegen,
da enden sie als Säufer im Verlangen, Kontrollen zu verlieren, abzugleiten, um ohne Ehrlichkeit sich reinzulegen.
ich halte Dein Sonett, entsprechend den klassischen Vorgaben, für gelungen, wenngleich Du nicht gänzlich zufrieden bist, wie Du es in der Fußnote andeutest.
Mir ist bei vielen Deiner Sonette aufgefallen, dass Du größtenteils weibliche Kadenzen verwendest. Meines Erachtens fehlt dem Text, trotz sauberer Reime und durchlaufend gelungener Metrik, allein dadurch die Melodie.
Bei den Sonetten, bei denen Du – zumindest ansatzweise – beim Reimwechsel Jeweils weibliche und männliche Kadenzen setzt, liest sich der Text wesentlich flüssiger und … gefälliger !
Du hast Recht, lieber Didymus, das ist mir noch gar nicht aufgefallen, und es wird auch wohl das sein, was ich da als nicht so gelungen empfinde. Der Ernst des Inhaltes geht m. E. auch durch die weichen Endungen etwas verloren. - Dank Dir für Deinen hilfreichen Hinweis. Werde mir da mal eingehender Gedanken machen, wenn ich wieder ein Sonett mit „strengerem“ Inhalt schreibe, denn wenn ich manchmal so aus dem Bauch heraus schreibe, achte ich nicht immer auf solche Feinheiten. Ob das schon erste zerstreute Alterserscheinungen sein könnten? - Einen herzlichen Gruß in die Runde!
vom Prinzip her geb ich Wulf in allem Recht. Außerdem erscheint mir aber auch die letzte Strophe durch die Wortwahl etwas ungelenk. Sind zwar elf Silben, aber zu starke Begriffe, dadurch ändert sich die Betonungsfolge.
Du meinst sicher den „Säufer“, lieber Martin, ja den hab´ ich bewußt mit dem „Betrüger“ verglichen, weil beide nicht nur andere täuschen, sondern vor allem sich selbst betrügen. Ein Kartenhaus aus Lügen bricht meist dann zusammen, wenn sich die einzelnen Karten nicht mehr kontrollieren lassen. - Dank Dir für Dein Feedback.