Wenn alles seinen Ursprung hat, so wird alles – wieder und wieder – zu seinem Ursprung zurückkehren.
Und während es geschieht, wird es sich stetig wandeln, teilen und wiederum wandeln und sich in unermesslicher Vielfalt begegnen, sich im Großenganzen in einem fortwährendem Kreislauf wiederzufinden, um erneut auseinanderzustreben, Raum und Zeit zu durchmessen, das unendliche Nichts zu begreifen !
Während es sich solchermaßen vollzieht, wird es die Grenzen alles Erreichbaren suchen, sich darin zu verlieren – Ursprung wiederzufinden. So wird das scheinbar unendliche Nichts zu einem endlichen Etwas im Nichts. Und es scheint, es so sei seit Urbeginn und werde so sein bis hin in alle Ewigkeiten.
Da schwebt eine Seifenblase – endlos in ihrer Oberfläche ... Und alles Geschehen erscheint so einfach und verständlich … Ein Tropfen, der das ihn umgebende Nichts in sich aufnimmt und dabei durchdringt, wie das Nichts ihn durchdringt. Ein Tropfen nur – die Urkraft und Nichts !
Alles verliert scheinbar seinen Sinn, denn alle Welterfahrung habt den gleichen Gehalt – das Nichts – die Unendlichkeit – Innen wie außen – scheinbar grenzenlos – von Ursprung zu Ursprung. Alle Erfahrung bleibt Erinnerung an Zeit und Raum im Nichts – in nichts sich zu verlieren – alles zu sein.
Und du – Nichtwisssender im Jetzt – stehst mitten darin und fragst: „Wozu ?“ – Deine Fragen sind die Antworten nicht gestellter Fragen deiner Seele. – Du fragst: „Was ist Seele ?“ – Weißt du etwa bereits von ihrer Existenz. – Du fragst: „Seele wo verbirgst du dich?“ – Und du spürst die Kräfte, die von ihr ausgehen.
Allzeit – vom ersten bis zum letzten Augenblick – ist sie dir Begleiter, Mahner, Tröster, Schutz und Kraftborn. Aber du fragst immer wieder zaghaft: „Seele, wo verbirgst du dich ?“ Und du erhältst als Antwort nur das Echo deiner Angst. – Was erwartest du denn sonst ? – Antwort ? – zu welchem Nutzen ?
Seele ist ! Genügt nicht das allein ? – Seele ist ewiges Sein für einen kurzen Moment. – Seele ist in dir, durch dich, behält Gestalt durch dich. Flieht sie dich, so flieht sie deinen Körper; doch du bleibst ewig – bleibst durch deine Seele
Ist nicht der Mensch in allem Suchen auf der falschen Fährte ? – Wie denn, wenn alles sich ins absolute Gegenteil verkehrte ? Könnt‘ es nicht sein, daß alles Äußere im inneren verschwände und all zugleich in einem Punkt sich wiederfände ? – Und Raum und Zeit wär’n für Gedanken – einzig und allein. Und hier fänd‘ sich der Schöpfer dann persönlich ein.