Frieden ist ein Wort, das uns schon lang’ umgirrt, uns bei unsrem Tun und Handeln oft beirrt, das in unsren Ohren disharmonisch klirrt, weil's nur leider allzu sehr zerredet wird.
Würden wir nicht dauernd dumme Pläne schmieden, albernes Geschwätz verbreiten über Frieden, ja – wir hätten manchen Kummer wohl vermieden ! Sind wir Menschen denn nicht wirklich zu verschieden,
um den Frieden gar als Frieden zu begreifen ? Oh – wir sollten lieber auf das Wörtchen pfeifen ! – Sinnloses Getue überhaupt verkneifen – friedlich handeln und zu wahrer Größe reifen !
Ja – wir könnten dann mitunter – zwar bescheiden – Schon die allerkleinste Streitigkeit vermeiden. Denn, es würde uns gewiss viel besser kleiden Und ersparte manchen Menschen schwere Leiden.
Könnten wir nicht grad’ mit solchem edlen Ringen morgen schon der ganzen Menschheit Frieden bringen ? Und es würde Dir wie mir gleichwohl gelingen, auch die Armut und den Hunger zu bezwingen !
Etwas haben wollen heißt doch nichts als kriegen und bedeutet also gleichermaßen siegen ! Denn die großen Leute spielen mit Intrigen – Und wir kleinen müssen dabei unterliegen.
Und was jeden heute allzu sehr verwundert ist, daß man im einundzwanzigsten Jahrhundert, schrecklich grausam all die kleinen Völker plundert obendrein die alten Städt’ und Dörfer zundert.
Und das einst für uns so sanfte Ruhekissen wurde uns in blindem Größenwahn zerrissen; wenn wir Ruhe und den Frieden auch vermissen, trotzdem werden wir die Siegesfahne hissen,
denn wir müssen auf der Herren Worte hören und drei heil’ge Eide auf die Fahne schwören. Warum lassen wir uns abermals betören ? Oh – wir sollten diese Machenschaften stören.
Wisst ihr, wie die Kriegsfanfaren grässlich schallen ? – wie es ist, wenn Völker auf dem Schlachtfeld fallen ? – wenn die kleinen Staaten werden zu Vasallen ? – Seid gewarnt ! – Es zeigen sich des Teufels Krallen.
Und wenn’s anders käm – in diesen Jammertagen ? Oh – dann brauchten nirgendwo die Menschen klagen. – Ach – wie fröhlich könnten wir das Leben wagen. – F r i e d e n würden wir in unsern Herzen tragen !
Lieber Didymus, dieses Gedicht ist sicher eines Deiner Meisterwerke.
Was mir daran auffällt ist, daß es Dir genauso geht wie denen, über die Du schreibst, durch zuviel Worte gerät der Sinn schnell ins Abseits.
Vielleicht etwas zu langatmig und unstrukturiert, obwohl der Stil finde ich richtig ist. Zumindest im Friedensteil. Im Teil Krieg ist es schwierig bei diesem Stil die gedachte Dramatik zu verdeutlichen.
sehr langatmig, jedoch sehr tiefgründig der Blick auf den Frieden gerichtet. Gerade das woltest du sicher auch damit andeuten die kleinen Dinge können so viel geben. Wenn wir nicht anfangen im eigenen Lebensraum, dann bleibt Frieden für immer ein Traum